Essingen



Die Markung Essingen zieht sich vom Welland bis zum Wental hin.
Der Haupterwerb war hier hauptsächlich die Landwirtschaft, aber auch Handwerksberufe die zum Teil ausgestorben sind wie Färber, Hafner, Holzdrechsler, Hutmacher, Seifensieder, Seiler und Pottaschesieder waren
hier ansässig. Der Ortsname bezieht sich vemutlich auf Esse (bezogen auf die frühere Eisenschmelze bei Tauchenweiler) oder auf den Namen eines früheren Stammesfürsten Ezzilo.


Die Weiherwiesen bei Tauchenweiler

Grabhügel und keltische Fliehburgen bezeugen die Ansässigkeit der Kelten (700-450 v.Chr.). Bis ins Jahr260 n.Chr, war Essingen von den Römern besetzt. Danach hielten die Alamannen Einzug.

Bei der Renovierung der Kirche wurden die Grundmauern früherer Gebäude
und Steinquader gefunden, die vermutlich von einem heidnischen Heiligtum herrühren. Desweiteren soll auf der südlichen Seite am Bergvorsprung “Oberburg” einst eine Burg gestanden haben. Wovon jedenfalls ein Steinbruch die Spuren verwischt hat.


Am südlichen Ortsausgang, am Bergvorsprung des Stürzels (rechts vom Stürzelbach) stand auch eine Burg wovon heute noch Reste sichtbar sind.

Ende des 11. Jahrhunderts wird Essingen urkundlich erwähnt (Forst juxta Essingen). Einst nannte sich auch von Essingen ein ritterliches Geschlecht, aus welchem aber nur Diemar v. Essingen oder der Essinger (1349-1364) und eine Jungfrau Adelheid v. Essingen (1375) bekannt sind. Diemar nennt sich auch “Ich der Essinger von Irnboltzweiler”, also scheint es als ob er seinen Sitz in Irrmannsweiler hatte. Im Siegel führte er einen schreitenden Löwen.

Im Jahre 1411 wird Hohenroden (früher Schneckenroden und älteste Siedlung
um Essingen) erwähnt. Das Schloß Hohenroden wird 1362 von Ulrich von Roden verkauft und später von im Jahre 1401 von den Woellwarths gekauft. 1413
wird Essingen und Lauterburg von Graf Eberhard III. von Württemberg an
Georg von Woellwarth verpfändet. Der kauft dann Essingen und Lauterburg
im Jahre 1479. Das Schloß bleibt württembergisches Lehen.

1511 wird die Bergwerksgesellschaft von Appolonie von Woellwarth und dem Bürgermeister Liebermann von Gmünd gegründet und ein Hochofen errichtet.
Der Zeitpunkt der erbauung der Evangelischen Kirche St. Quirinus ist unbekannt (jedoch mind. 650 Jahre alt). Sie wurde 1520 umgebaut und enthält wesentliche Teile aus dem 15. Jahrhundert. Früher hatte sie einen Wehrturm. Eine zweite Kirche wurde bis auf den Chor im Jahre 1831 abgebrochen und ist heute
die Woellwarthsche Familiengruft.




-Foto folgt-

 

 

Das Woellwartsche Schloss

Um 1550 führen die Woellwarths dir Reformation ein. 1555 wird das Woellwartsche Schloß in Essingen erabut und im 18. und 19, Jahrhundert erweitert. Im 30 jährigen Krieg werden 1638 mehrere Essinger Bauern auf den Weiherwiesen erschossen und das Tauf- und Kirchenbuch geht in den Kriegswirren verloren.
An die einst in Essingen ansässigen Juden erinnert die “Judengasse” und der “Judenkirchhof”. Sie wurde im Jahre 1685 aufgenommen sind aber nicht länger
als hundert Jahre geblieben.


Im Jahre 1805 geht Essingen an Württemberg 20 Essinger ziehen mit Napoleon nach Rußland jedoch kehrt keiner von Ihnen wieder zurück. Bei den Weiherwiesen wurde früher eine Schafwäsche durchgeführt mit jährlich bis zu 20 000 Schafen. Als Pfarrer Gerok 1893 eine Norwegerin die in Ihrem Hochzeitsgut ein Paar Ski mitbrachte heiratete, wurde das Skifahren eingeführt.

1955: Bau der katholischen Pfarrkirche Herz Jesu

1968: Bau des neuen Schulhauses

1973: Bau der Remshalle und des Ziegelwerks Trost

Am Ortsausgang in Richtung Lauterburg befindet sich der Remsursprung.



Links:
Ruine Lauterburg bei Essingen
Das römische Kleinkastell bei den Weiherwiesen