Geschichte des Bergbaus in Aalen |
|
Die uns umgebende Landschaft ist die Ablagerung von einem Süß- wassermeer, welches vor Jahrmillionen den größten Teil von Europa überflutete. Die unterste Schicht dieser Ablagerung der schwarze Jura oder Lias. Auf ihm lagert der braune Jura oder Dogger und ganz oben der weiße Jura oder Malm. Zur Zeit als der Dogger sich ablagerte brachten Flüsse aus dem Osten Neben Kohle und Öl ist Eisen einer der wichtigsten Bodenschätze, Das Bohnerz besteht besteht aus: 35% Eisen, 35% Quarzsand, 10% Wasser, der Rest aus Mangan Für die Bauern der Heidenheimer Gegend war das Graben nach Der Bohnerzabbau war wenig ergiebig, die Vorräte waren auch bald erschöpft. Man ging deshalb zum Stollenbau auf eolithischen Braun- Das vorkommen von Eisen in unserer Gegend war schon den Römern Die Weiterverbreitung des Eisenerzes erfolgte auf primitivste Art in |
|
Schlacke neueren Ursprungs kann man heute noch am Rand älterer Wege finden, da diese im Straßenbau verwendung fanden.
|
|
Das Rennfeuer (auch Wolfsfeuer genannt) ist eine der frühesten Methoden um Eisen herzustellen. Das kohlenstoffarme Eisen wird aus der sogenannten Luppe gewonnen. Diese wird Ausgeschmiedet und dann weiterverwendet. Erst im 15. Jahrhundert werden die ersten Flammöfen entwickelt die Eisen mit höherem Kohlenstoffgehalt produzierten. Dieses Eisen wurde jedoch hauptsächlich für Kanonen und Glocken verwendet. | |
Anmerkung Rennfeuer: Heute ist bekannt das man bereits in der Eisenzeit durchaus hoch- Zuvor hatten sie in der Umgebung das hochwertige Erz aus dem Früheste archäologische Zeugnisse des Bergbaus: In unserer Gegend wird der Bergbau urkundlich am 14. April 1365 Die Mönche von Königsbronn scheinen jedoch diese Industrie schon 1367 bekam das Kloster Neresheim ein Bergregal verliehen. Geschürft Die freie Reichsstadt Aalen das genügend Erz auf eigenem Boden be- Unterkochen lag eine Zeit lang still, bis im Jahre 1551 Peter von Bragenhofen, genannt Fetzer, die Erlaubnis erwirkte, am Kocherursprung in Unterkochen einen Schmelzofen mit Läuterfeuer gegen eine jährliche Abgabe von 10 Gulden errichten zu dürfen. Im Jahre 1600 besaß Württemberg fünf Bergwerke und die Eisen- Dem Beispiel Württembergs folgend errichtete Ellwangen voreilig Rund um den Braunen Berg vollzog sich von 1608 an eine rasante |
|
Darstellung des Bergbaus um 1600 |
|
Anmerkung: Sigmund von Wöllwart enteckte bei seinem Dorf Attenhofen das obere “DURCH GOTTES GNADT HAT HANS SIGMUND VON |
|
Nun erhielt Freiherr von Wöllwarth von Ellwangen einen ablehnen- Die Wege zu den Verarbeitungsstätten dieser Zeit waren aber schlecht Im 30 jährigen Krieg, kurz nach der Schlacht in Nördlingen, mußten Nach der Zerstörung der vor dem Krieg errichteten Anlagen - 1644 1680 wurde die Anlage durch größere Bauten erweitert: -ein Schlackenwaschhaus Doch es wurde immernoch im Tagebau gearbeitet mit Hammer und |
|
Im Jahr 1724 war man unter den Rainen 315 Fuß in den Berg ein- gedrungen, was den Bau eines Wetterstollens notwendig machte. Das eingedrungene Wasser mußte mit Kübeln herausgetragen werden. Der Bergbau war in den Anfängen mit großen Schwierigkeiten ver- bunden, die öfters zu schweren Unfällen und zur Aufgabe einiger Stollen führte.1741 konnte die erste Waschmaschine in Betrieb genommen werden. Die geförderte Erzmenge reichte aber nicht aus,so daß auch Bohnerz von Hülen, Onatsfeld, von der Markung Essingen, Dorfmerkingen, Michelfeld und Oberriffingen zugeführt werden mußte.Der Obersteiger Christoph Hermann Plockh erzielte weitere Erfolge, so wurden durch einen Bergmann aus Tirol die ersten Sprengungen durchgeführt. Und unter Plockhs Leitung wurde das Erz nicht mehr in Körben sondern in sogenannten Hunten heraus-geführt.1797 waren es mit dem Clemensstollen und dem Holzstollen insgesamt sechs, die in Betrieb waren. Der Hauptförderstollen, indem das ober Flöz angebohrt wurde, war der Clemensstollen. |
|
Schema eines Bergbaus. a=Gänge, b=Lager und Flöze, c=Stöcke, d=Stollen, e=Schacht, A=Nebengestein |
|
1802 gehen die Schwäbischen Hüttenwerke in den Besitz des Staates |
|
Das Hüttenwerk in Wasseralfingen im 19. Jahrhundert |
|
Für den eigentlichen Aufschwung sorgte dann in den Jahren 1811-1843 Bergrat Faber du Faur. 1811 legte man den “Tiefen Stollen” zunächst als Ableitungsschacht für die Gruben-wasser an, bevor er zum Hauptförderstollen ausgebaut wurde (bis 1858 auf 1000 m Tiefe vorangetrieben). Anstelle der Handkarren transpor-tierte man von 1852 an das Erz in Loren auf Schienen. Anfangs wurden sie noch von Arbeitern zu Tage gezogen, bevor Pferde diesen mühsamen Part übernahmen. | |
1854 baute man 50 m vor dem Stolleneingang das so genannte Erzscheidehaus, um dort das Erz vom Gestein zu trennen. Die dabei entstandenen riesigen Abfallhalden bilden heute den Untergrund für den Sportplatz des FC Victoria Wasseralfingen.1860 befanden sich der Bergbau und die Eisenerzeugung im Raum Wasseralfingen auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung. Von 1876 an schaffte man das Erz mit der Grubenbahn, in ihrer Art die erste in Deutschland, vom Stollen zum Hochofen. Eine zahnradgetriebene Lokomotive mit 2 Personenwagen und 48 Grubenwägen bewältigte die 6 km lange Strecke. 1897 ist ein Schmelzofen in der Nähe von Tauchenweiler bei Essingen ausgegraben worden; er wird in denZeitraum zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert datiert.Nach dem ersten Weltkrieg 1919/1920 wurde oberhalb Attenhofens ein neuer Stollen erschlossen und 1921 der neue Stollenmit Fördergleisen erbaut. 1923/1924 Folgte eine Schwebebahn mit einer Winkelstation, um das Erz und die dazu benötigten Kalksteine, die der Steinbruch auf dem Braunenberg lieferte, ins Tal zum Hochofen zu beförden. |
|
Überreste der Schwebebahn (Winkelstation) |
|
Aus mehreren Gründen war der Bergbau in Aalen zum sterben ver-
urteilt:1925 brach der Hochofen zusammen und wurde nicht mehr aufgebaut. 1929 wird die Schmiede in Abtsgmünd stillgelegt. ImJahre 1934 wurde die Grube am Braunenberg für wenige Jahre wieder eröffnet. 1939 wurde dann der gesamte Bergwerksbetrieb eingestellt und die Schwebebahn 1942/1943 abgebrochen. An den Wasseralfinger Bergbau erinnert heute noch die weitbekannte Bergkapelle mit ihren Uniformen. Seit 1921 betreiben die Schwäbischen Hüttenwerke das Geschäft mit dem Eisen und halten den “Tiefen Stollen” als Besucherbergwerk geöffnet. |