Treppach
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Das Dorf Treppach liegt in der beginnenden Einsenkung des Bodenbachtales. Die Dorf und Grundherren von Treppach nannten sich “von Treckbach”. Vermutlich entstammten sie von der Familie “von Waiblingen”.
1291 wird ein Walter von Treckbach, wohl ein Sohn Hainrichs, als Besitzer des Ugenhofs in Bohlheim erwähnt. Vermutlich wohnte auch schon Heinrich nicht mehr in Treppach. Die Herren von Treckbach haben ihren Besitz schon vor 1240 verlassen. Warum sie Treppach verkauften läßt sich heute nicht mehr ergründen.
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Das alte Ortsschild von Treppach nach der
Gründung des Oberamtes (1803) |
Im 14. Jh gab es in Treppach einen Vogt. Er saß auf zwei Lehen der Familie Ruch. Als letzter Vogt wird zwischen 1390 und 1403 Eberhard Vener genannt. Danach wurde kein Vogt mehr bestellt, wahrscheinlich weil sich ein solcher für Ruch nicht mehr lohnte, nachdem er die Hälfte seines Besitzes verkauft hatte. Hans von Waiblingen hatte sich hier 1402 ein Lehenbares Gut gekauft.
Eine Witwe von Diemars von Roden hat 1489 an Unterkochen Güter in Treppach verkauft. Mehrere Güter, vielleicht auch diese hat ein Berthold Nüttel erworben. Ruchs, Nüttels und Blarers waren die gemeinsamen Grundherren von Treppach. 1534 schließen als Mitgrundherren: Wolf von Ahelfingen, Wolf von Woellwarth zu Lauben, Hans Walther von Hürnheim zu Niederalfingen, und Berthold Nüttel einen Vertrag, daß jeder Teil auf seinen Gütern die Jurisdiction (Rechtsprechung, Verwaltung) haben soll.
Einen großen Zuwachs an Lehensgütern gewann die Fürstprobstei Ellwangen 1545, als mit dem Tode Wolfs von Ahelfingen das Rittergeschlecht von Ahelfingen erlosch und dessen großer Besitz als erledigtes Lehen an die Fürstprobstei fiel. Darunter Wasseralfingen, Hofen, Oberalfingen, Onatsfeld, Buch, Reichenbach,
halb und zahlreiche Einzelhöfe, darunter auch der Ahelfingische Hof in Treppach.
Die Nüttels verkauften ihren Teil an die Blarer von Wartensee im Jahre 1628. Diese aber verkauften 1705 an Ellwangen, daß bereits den Ahelfinger Teil in Besitz hatte. 1759 fiel eine ellwangische Milizabteilung in Fachsenfeld ein, weil die Herren von Woellwarth im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) in Treppach einen Rekruten ausheben wollten. Einen Schultheiß hatte Treppach nicht, dagegen sin 1791 Melchior Leßle und Franz Hägele als Bürgermeister genannt.
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In Treppach stand einst eine Kapelle zum heiligen Sylvester und Wendelin, die jetzige ist 1776 von der Gemeinde zu Ehren der heiligen Maria “Mariä Opferung” erbaut worden.
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Der heute noch sichtbare Burgstall östlich des Ortes steht unmittelbar vor dem Limes. Es handelt sich hierbei um den Rest einer frühmittelalterlichen Burg, eine Wehranlage aus der Zeit vor dem Jahre 1000. Ein Ortsadel ist 1240-1291 nachweisbar.
Vermutlich entsprach sie der damals üblichen Holzbauweise. Diese Bauweise war meißt nicht sehr dauerhaft. Da die Burg in den Lehensbüchern (14.Jh. und später) nie besonders erwähnt wird, kann man davon ausgehen das die Burg bald an Bedeutung verloren hat.
Später (1534) wird eine Hofstätte auf dem Burgstall erwähnt. Heute gehört das Gelände des Burgstalls zu einem Hotel auf dem eine Tagungshütte steht.
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Das Areal des Treppacher Burgstalls, von dem
heute nicht mehr viel sichtbar ist. |
Vor 1923 wurden Steine des alten Steinbruchs auf der Nordseite des Hirschberges, abfallend gegen den Mittelklingen-Bach, von Gelegenheitsarbeitern aus Fachsenfeld und Himmlingsweiler gebrochen.
Die Steine aus Treppach hatten eine gewisse Bekanntheit da sie im Vergleich zu anderen Steinen (z.B. gelber Werksandstein, weißer Jurakalkstein u.a.) viel härter und gegen Verwitterung beständiger war. Er wurde deshalb nicht nur für den örtlichen Wegebau und Hausbau verwendet, sondern auch in der weiteren Umgebung, wenn auf dauerhaftes und frostbeständiges Material Wert gelegt wurde.
Schon 1609-1612 hat man hier für den Abt von Neresheim und die Stadt Nördlingen Steine gebrochen, die als Marksteine Verwendung fanden. Nach
dem 2. Weltkrieg wurde das Gelände mit Fichtenwald aufgeforstet.
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