Ulmer Forst
Heidenheimer Forst
Hoheitsgrenzstein Gmünder Freipirsch
Hoheitsgrenzstein Ulmer Forst
Kloster Königsbronn
Weidsäule Oberkochen
Grenzstein: Tron=Trondel (Möhnhof), SG=Stadt Gmünd,
Grenzstein: SV=Stadt Ulm, RET=Rötenbach
Herzogtum Württemberg
Reichsabtei Neresheim
Realgemeinde Oberkochen
Realgemeinde Essingen
Fürstprobstei Ellwangen
Heiligenwald Oberkochen (Peterhau)
Reichsstadt Nördlingen
Freiherrn von Woellwarth (Essingen)
Reichsstadt Aalen
Hoheits- Markungs- und Eigentumsgrenzstein mit dem Rechberger Wappen
Alte Grenzsteine in der Umgebung

Alte Grenzsteine sind Kulturdenkmale besonderer Art. Es gibt sie in verschiedenen Größen, besonderen Formen und auffallend schönen Wappen. Es handelt sich fast Ausnahmslos um sogenannte Jagdhoheitsgrenzsteine.



Auf dem Albuch gab es drei Jagdhoheitsgebiete:

Das Gebiet der freien Pürsch, auch “Mundat” genannt. Dieses Gebiet war ursprünglich ein Jagdhoheitsgebiet der Hohenstaufen, die das Jagdausübungsrecht an die staufischen Ministralien in Gmünd im Wege der Gnade verliehen hatten.

1475 beinhaltet dieFreipürschgerechtigkeit der freien Reichsstadt: “Das Waidwerk mit Hegen, Jagen, Vogeln und Pürschen, desgleichen das Wildobst, Aepfel, Birnen, Aicheln treiben”. Jagdliche Frondienste wie bei den Standesherrschaften gab es keine.

Der Ulmer Forst. Im Ulmer Forstwaren teilweise einige Gmünder Bürger jagdberechtigt. Der größte Teil war jedoch an die Grafen von Rechberg verpachtet und die Freiherrn von Woellwarth.

Der Heidenheimer Forst. Dieser Forst gehörte den württembergischen Herzögen. In ihm waren ausschließlich die Herzöge jagdberechtigt. Der Kern dieses Forsts lag auf dem Härtsfeld und erstreckte sich vom Albuchrand bis an die Donau. In der Gadnerschen Karte von 1594 (Beschreibung des löblichen Fürstentums Württemberg) ist vermerkt:

“Allhie erstreckt sich die Herrschaft Hellenstein mit etlichen iren zugehörigen Flecken in den Ulmischen Forst".

 



Rettung eines Grenzsteins im Zuge des Baus der Ethylene-Pipeline Süd

Im Zuge der Rettungsgrabungen beim Bau der Ethylenpipeline konnte ein alter Grenzstein geborgen werden. Es ist wohl dem Hinweis eines ansässigen Bewohners von Hundshöfe zu verdanken das dieser Stein geborgen, dokumentiert und dem Landesamt für Denkmalpflege gemeldet wurde. Es handelt sich bei dem Grenzstein vermutlich um einen Jagdhoheitsstein der Deutschordensritter, die in unmittelbarer Umgebung (sichtweite) nämlich der Burg Kapfenburg saßen. Der Grenzstein weißt ausser den üblichen Behauungsspuren das typische Kreuzsymbol des Deutschordens auf. Ein weiterer in der nähe liegender beschädigter Grenzstein wurde ebenfalls dokumentiert. Etwaige Markzeugen konnten leider nicht gefunden werden.





"Markzeugen" als Schutz gegen Grenzbetrug

Um die Grenzsteine vor Grenzbetrug zu schützen wurden sogenannte "Markzeugen" unter oder neben dem Markstein (Grenzstein) vergraben. Dies waren runde, ovale oder viereckige Lehmplättchen die mit einem Ortszeichen oder einem Hinweis in Worten versehen waren. Es gab sie auch in Herz-, Wappen- oder Würfelform, aber auch gestanzte Metallstreifen wurden gefunden. Manchmal zerbrachen die "Untergänger" die Zeugen in zwei Teile, die beim Überprüfen wieder zusammengeführt werden mußten.

Auch schon die Römer sicherten ihre Grenzen mit "Zeugen", sie verwendeten unverwüstliche Dinge wie Asche, Knochen, Kohle, Tonbruchstücke oder Glasscherben. Im Mittelalter wurden sogenannte "Untergänger" bestellt, vertrauenswürdige und kundige Männer die allein berechtigt waren Grenzen
zu vermarken, zu beaufsichtigen und zu Verändern.

Sie richteten bei Grenzstreitigkeiten und prägten die bezeichnung "Untergangsgericht". Der Nachteil war jedoch das die Gemeinden auf das Erinnerungsvermögen eines einzelnen Abhängig waren. Deshalb wurden nach
dem Mittelalter die "Zeugen" eingeführt. Die Untergangsrichter nannten die Zeugen auch Jungen, Geheimnis, Beleg, Gemerk, Beilagen oder Eier. Wie bei den Münzen legten die Gemeinden Wert auf eine einheitliche Prägung.

Innerhalb einer Gemeinde schwankte jedoch die Größe von Münz- bis Ofenkachelgröße. Die Wohlhabenden Familien benutzten glasierte Tontäfelchen. Zeugen aus Glas oder Porzellan kennt man bisher nur aus den Gebieten der ehemaligen DDR. Die aus neuerer Zeit eingeführten markierungen der Forstdirektion Baden-Württemberg haben zwar ein Hirschgeweih auf Wappenförmigen Grund, sind aber aus Plastik.



Verschiedene "Zeugen" (Heimatmuseum Niederalfingen)