Die keltische Viereckschanze bei Heisenberg



Mein Rekonstruktionsversuch der keltischen Viereckschanze bei Heisenberg


Um 450 v.Chr. treten die Bewohner  Süddeutschlands unter dem Namen
“Kelten” ans Licht. Ihre Fürsten waren die Nachfahren der späthallstattzeitlichen (Bronzezeit) Adligen. Die Ostalb weist das dichteste vorkommen von keltischen Viereckschanzen auf.

Eine Viereckschanze oder Keltenschanze ist ein oft in Süddeutschland anzutreffender Rest eines quadratischen, manchmal auch rechteckigen Areals mit umlaufendem Wall und Graben. Die Deutung solcher Anlagen ist noch nicht abschließend geklärt. Man weiß heute jedoch durch neuere Untersuchungen das manche der Viereckschanzen dauerhaft bewohnte keltische Gutshöfe oder Mittelpunkt einer ländlichen Gemeinde waren.

Viereckschanze
Vereinfachte Skizze einer Viereckschanze


Es ist durchaus möglich das die Kelten auch manche Kultstätten mit Graben und Umfriedung umgaben.
Jedoch ist die frühere Annahme das alle Viereckschanzen kultische Stätten mit hölzernen Tempeln und Opferschächten waren falsch. Von diesem denken ist man durch umfassende Grabungen und Untersuchungen abkekommen.

Die Seitenwälle dieser Anlagen sind zwischen 80 und 140 Meter lang. Davor liegt ein Graben, dessen Aushub für den Wall verwendet wurde. Dies sorgte für eine überhöhung der Wallecken.

Alle Viereckschanzen weisen ein meist nach Westen oder Osten, niemals ein nach Norden gerichtetes Tor und manchmal einen Brunnen und Grubenhäuser die wohl als Werkstätten dienten auf. Manchmal war auch ein Torbau vorhanden, mit einer Holzbrücke über dem Graben, der durch den Torbereich ging.

Im Innenraum der Anlage tritt ein immer wiederkehrendes Bauschema auf:
Immer liegt das grösste Gebäude an der gegenüberliegenden Seite des Eingangs, während die kleineren Bauten in den Ecken stehen. Das Zentrum bleibt eine freie Fläche.


Der noch erhaltene Wall an der Westseite

Die Kelten trieben weiträumigen Handel mit Völkern der alten Kulturwelt und dem Mittelmeerraum. Die Kelten prägten bereits Gold- und Silbermünzen, die man als "Regenbogenschüsselchen" bezeichnet, da sie eine Schüsselartige Form aufweisen.
Auf schwer zugänglichen Höhen entstanden die sogenannte "Oppida", eine Stadtanlage als wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt der Stammesgebiete (z.B. Ipf und Kocherburg).

Die keltische Viereckschanze bei Heißenberg, die noch 1880 intakt gewesen
sein soll, ist heute fast völlig zerstört. Einzig der mit Büschen und Bäumen bewachsenen westliche Wall und der vorgelagerte Graben sind noch gut erkennbar. Auch die Fläche der Anlage ist durch angrenzende Straßen und Geländeschwellen gut zu erkennen. Im innern wurden vorgeschichtliche
Scherben gefunden.

Der ca. 80 m lange erhaltene Wall


Viereckschanzen dieser Art sind in die spätkeltische Zeit (La-Tene-Zeit) ab dem 2./1. Jahrhundert v. Chr einzuordnen. Zur genauen Datierung der Anlage gibt
es jedoch keine Anhaltspunkte. Das Ende dieser Anlagen scheint mit der römischen Besitzname und den damit verbundenen politischen und religiösen Wandel
gekommen zu sein.

Auch wird die Schanze von früher her als Schwedenschanze bezeichnet
(30 jähriger Krieg). Heute weiß man das dies ein Irrtum ist
.