Die Kapfenburg



Von der vorspringenden Bergkuppe des härtsfeldes aus beherrscht das Schloß Kapfenburg weithin das Tal und die wichtige Straße von Aalen nach Nördlingen.

Erbaut wurde die Kapfenburg im 9. Jahrhundert. Gründung und frühe Geschichte sind noch dunkel. Erst 1250 wird eine ritterlicher Burgmann erwähnt. Die Grafen von Öttingen verkauften die Burg 1364 an den Deutschen Orden. Ein Komtur (lat. commendator-Vorsteher einer Kommende, Komturei) verwaltete von hier aus einen reichen Herrschaftsbezirk mit der kleinen Stadt Lauchheim und zahlreichen kleinen Ortschaften im Härtsfeld und obere Jagsttal.


Der “alte Bau” des Mittelalters und die zahlreichen Bauten des 16. Jahrhunderts ergeben eine vielfältige Gruppierung um den Burghof, Vor- und Wirtschaftshof. Originelle Details der Portale, Fenstergewände, Malereien in der Kapelle aus der Zeit von 1590-1593 beleben die einfachen Baukörper.
Der Rittersaal besitzt reiche Kalk-schneidearbeiten von 1590, erinnernd an die in Weikersheim, Hermersberg und Langenburg im Hohenlohischen. Der Eingang wird
durch eine starke Torbastei von 1590 geschützt.Eine Erinnerung an die Bedeutung und Reichtum dieser Komturei (kleinste Ordensverwaltung geleitet vom Komtur) bildet die Wiener Schatzkammer des Deutschordens, deren schönste Stücke von der Kapfenburg stammen.

Die Kapfenburg um 1930