Abtsgmünd


Um 1136 wird Abtsgmünd erstmals im Güterverzeichnis des Klosters Ellwangen in Form von Gemunden erwähnt.

Im Jahre 1251 wird der Ort erstmals Abtzgemunde genannt, und zwar in einer Urkunde, in der der letzte staufische König Konrad IV. von Schwaben dem Schenken Walther von Limpurg den limpurgischen Bannforst verleiht.

1269 nennt sich erstmals ein Walther von Hack, zuvor in Lauterburg gesessen, von der Burg Wellstein.

Am 10.02.1328 wird die Pfarrei der Abtei Ellwangen einverleibt.

Um 1351 kommt Wellstein an die Herren Walter und Friedrich von Heinriet. Im Jahre 1374 verkauft Ulrich von Haag die Feste mit allem Zubehör an die Abtei Ellwangen. Jedoch bereits 1377 verkauft die Abtei Ellwangen wiederrum aus Finanznöten die Feste sammt Abtsgmünd an Konrad von Hürnheim zu
Niederalfingen.



Kirche St. Michael


1472 wird dei Kirche zu Ehren St. Marien, St.Michaels, St. Bernhards, St.Peters, St,Bärbel und St.Dorotheen mit erstellung des geräumigen Chores umgebaut. Vor der Kirche ist seit 1994 das Rechberg-Kreuz aufgestellt.Das auf das Jahr 1331 datierte Kreuz ist das zweitälteste Steinkreuz in Baden-Württemberg. Vermutlich
wurde es von einer Seitenlinie der Grafen von Rechberg aufgestellt erstellt.




Rechbergkreuz



1497 wurde die St.-Leonards-Kapelle an der Lein erbaut.

Im Jahre 1585 kommt Abtsgmünd nach dem Aussterben des Geschlechts Hürnheim zurück an Ellwangen. Die Probstei setzt einen Vogt nach Ellwangen.

1609 erwirbt Ellwangen Heuchlingen. Heuchlingen, Abtsgmünd und Wöllstein bilden das ellwangische Amt Heuchlingen.

Probst Johann Christoph von Westerstetten entschließt sich 1611 einen Schmelzofen und Eisenhammer in Abtsgmünd zu errichten. Entscheidend waren die Erzfunde, die Wasserkraft des Kochers und das Holz.

1700 wird das Schloß Wöllstein abgetragen, lediglich die Kapelle wird restauriert, da das Schloß im 30jährigen Krieg von den Schweden schwer beschädigt wurde.

Im Jahre 1751 wurde die Pfarrkirche St.Michael renoviert und mit neu erbautem Turm und Schiff versehen.

Am 23.11.1802 ergreift der Regierungsrat von Reischach als Württembergischer Bevollmächtigter offiziell von der Fürstprobstei Ellwangen Besitz. Die Fürstprobstei geht an Herzog Friedrich und das spätere Königreich über.

1816 wird die Kohlenstraße von Abtsgmünd nach Wasseralfingen erbaut.

1829 wird Abtsgmünd Marktflecken und 1831 wird die Kohlenstraße Abtsgmünd-Wasseralfingen bis nach Pommertsweiler verlängert.

1838 wird die St. Leonardkapelle bedingt durch einen Brückenbau an der Lein, abgerissen.

1840 wird die Schule in Wöllstein neu erbaut und 1841 wurde die Aussägemühle als Säg-,Loh- und Stampfmühle gebaut.

Am 20.02.1872 wurde der Pferdepostverkehr von Abtsgmünd nach Wasseralfingen aufgenommen, der bis 1914 bestand.

1879 wurde das neue Armenhaus gebaut.

1880 gab es ein verheerendes Hochwasser.

Die Kirche erhält von 1883-1886 durch die Bemühungen des damaligen Domdekans Julius von Walser durch einen völligen Umbau ihre heutige Gestalt im neugotischem Stil.

Am 22.11.1890 überschwemmt ein Hochwasser in Kocher und Lein große Teile von Abtsgmünd.

Von 1890 -1891 wird das Krankenhaus errichtet.

Am 5.02.1893 wird das alte Armenhaus das im Volksmund “Inselhotel” heißt, während des Eisgangs und anschließendem Hochwasser weggerissen.


Die Zehntscheuer

Am 1.10.1894 wird der Pferdepostverkehr von Abtsgmünd nach Untergröningen aufgenommen.

Im Jahre 1906 wird in der Oberamtsbeschreibung für Abtsgmünd ein Postamt mit Telegraphendienst und Fernsprecher, ein Forstamt, ein Bezirksamt, ein Hüttenwerk, die Gewerbliche Zeichenschule, ein Arzt und eine Filialapotheke erwähnt.

Am 1.05.1914 wird ein Postauto eingeführt.

Im Dezember 1919 bringt eine Hochwasser in Kocher und Lein eine verheerende Überschwemmung mit sich.

Am 1.11.1922 wird die Gewerbeschule gegründet.

Im Juli 1925 wird mit dem Wasserleitungsbau begonnen.

Am 1.01.1929 wird das Hüttenwerk stillgelegt.

Die Teilgemeinden werden am 1.04.1931 aufgehoben und Abtsgmünd übernimmt die Gesamtaufgaben.

Am 30.06.1932 kauft die Gemeinde Abtsgmünd das Hüttenwerk.

Im Jahre 1933 wird mit der Kocherkorrektion oberhalb von Abtsgmünd durch den Reichsarbeitsdienst begonnen.

1939 verkauft die Gemeinde das frühere Hüttenwerksgelände an die Firma Alfing Kessler GmbH, Wasseralfingen.

Am 22.04.1945 werden alle fünf Brücken in Abtsgmünd gesprengt, am 23.04.1945 rücken bereits die amerikanischen Streitkräfte in
Abtsgmünd ein.

Von 1945-1952 werden die Flußläufe von Lein und Kocher korrigiert.
Der Verlauf des Kochers vor und nach der Begradigung

 


Der Burgstall auf dem Knöckle

In den Fundberichten aus Schwaben von 1896 ist zu lesen: “in der Nähe von Abtsgmünd findet man einen Burstel südwestlich auf einem Bergvorsprung, ca 18 m lang, 8 m breit und 3 m hoch. In neuerer Zeit wurde eine Kapelle darauf erbaut”Gemeint sein kann hier nur die Kapelle auf dem Knöckle, in alten
Flurkarten auch als “Knekle” bezeichnet. Der Flurname hat in diesem Fall
keine Beziehung zum Burgstall. Der Name kommt nach Keinath vom mittelhochdeutschen Wort “Knoc” das soviel wie Nacken, Felskuppe
oder Bergvorsprung bedeutet.





Links: Die Archebrücken im Kochertal