Die Schlacht bei Aalen im Jahre 1796


Während des 1. Koalitionskrieges (1792 - 1797) zogen die verbündeten Heere Östterreichs und Preußens vereint zum Schutze der Idee der Legalität gegen das revolutionäre Frankreich. Nach wechselhaftem Kriegsverlauf versagten die Heere der Koalition vor der französischen "levèe en masse", die von revolutionärem Geist und Patriotismus durchdrungen war.

Schmerzlich wurde dann Aalen wegen seiner günstigen Verkehrslage
von durchmarschierenden Heeren in Mitleidenschaft gezogen. Die Aufstellung eines mehrfachen Kontingents (4 Reiter und 29 Mann zu
Fuß) forderte große Opfer. 1793 wurden viele Kriegsgefangene
in der Gegend verteilt.

1796 aber brachen die Franzosen unter Moreau siegreich in Schwaben ein. Am 1. August besetzten sie Gmünd, während die kaiserlichen unter Erzherzog Karl den Albuch, Unterböbingen, Ramsesstrut und weitere besetzt hielten, auch Aalen durch eine Abteilung unter Fürst Lichtenstein.

Am 2. August 1796 besetzte General Desaix Heubach und drängte die Österreicher zurück, welche auf dem Blümle aufgestellt waren, jetzt aber nach Unterkochen zurückgingen, eine starke Vorhut bei Aalen zurück-lassend mit einer Batterie, welche auf der Hardt aufgefahren war.

Die Vorposten unter Major Kinsky beim Aalwirtshause wurden schnell gegen aalen zurückgedrängt, fanden aber hier Unterstützung und Halt.

Unterdessen sammelten sich die Franzosen, gegen welche wiederholt die Artillerie auf der Landstraße vorging, in 3 Kolonnen und begannen
Abends um 4 Uhr mit Macht denAngriff an der Landstraße, durch den Langert und durch den Rohrwang. Nach einem lebhaften Gefecht und
den Verlust von mehreren Toten und Verwundeten mußten sich die Österreicher zurückziehen, dies geschah übers Härtsfeld weil die über
den Langert vorgedrungenen Franzosen die beabsichtigte Stellung in Unterkochen unhaltbar machten.

Aalen selbst war ohne Kampf verlassen worden. Die Einwohner beeilten sich den andringenden Franzosen das verrammelte “Neue Tor” zu
öffnen. Trotzdem fiengen die fremden Gäste an, die Stadt und die ganzeUmgegend auszuplündern. 

Die Stadtkasse erlitt einen Schaden von 12799 Gulden. Desweiteren wurden große Mengen an Getreide und Schuhlieferungen geplündert
und die Wässer ausgefischt. Die Stadtbewohner hatten 28930 Gulden eingebüßt, die Untertanen auf dem Lande 8645 Gulden.

Die Österreicher blieben auf dem Härtsfeld stehen, die Franzosen hielten Aalen besetzt mit dem linken Flügel vom Corps des Generals Desaix.

Am 6. und 7. August kam Moreau selbst nach Aalen, am 8. wurden die Österreicher über Neresheim bis Nördlingen zurückgedrängt, rückten
aber infolge eines glücklichen Gefechts bei Neresheim am 11. August wieder vor, daraufhinkehrte das Französiche Hauptquartier samt dem Trosse nach Aalen zurück, wohin sich auch von Giengen her die
Generale Vandamme und Duhesme über den Albuch und Heubach zurückzogen. Trotz dieser Vorteile giengen die Österreicher über die
Donau und es entfernte sich somit der Kriegsschauplatz.

Im September jedoch, als der bis an die Isar vorgedrungene Moreau
wegen Jourdans Niederlage ebenfalls weichen mußte,kam wieder ein Österreichisches Corps von Ulm über Heidenheim nach Aalen. Die Franzosen räumten im Oktober das rechte Rheinufer.

Anno 1800 zog sich am 22. Juni Feldmarschall Kray von Ulm her nach Nördlingen zurück; eine Abteilung Österreicher war auch in Aalen und wurde hier am 23. Juni Abends um 9 Uhr durch 800 Franzosen von der Brigade Gabathier, die im Kochertal herabkam, überfallen. Es entstand ein Gefecht indem ein Österreicher getötet wurde, mehrere verwundet
und gefangen, die übrigen wurden bis Essingen verfolgt, doch zogen
sich auch die Franzosen Nachts um 2 Uhr wieder zurück, nachdem sie
von der Stadt und einzelnen Geld erpresst und einige mißhandelt hatten.

Bald darauf räumten die Österreicher die ganze Gegend und übergaben am 10. Oktober auch Ulm. Französische Abteilungen dagegen durch-zogen das ganze Land, bis der Friede von Luneville im Februar 1801 diesen Drangsalen ein Ende machten.